Austausch der 10. Klasse mit der West Springfield High School
Flug-Chaos, Pancakes, Burger und der Einzug der West Springfield Spartans mit hüpfenden Cheerleadern, Shopping-Malls und „The Rock“ auf der 5ft Avenue.
Der Schüleraustauch der 10. Jahrgangsstufe in die USA war von Anfang bis Ende abenteuerlich. Nachdem alle Schüleraustauschfahrten in der Corona-Pandemie ausgefallen sind, waren wir sehr dankbar dafür, dass wir die Reise über den Atlantik wieder antreten durften. Diese außergewöhnliche Tour führte uns nach Springfield, V.A., Washington DC und New York.
Aber erst einmal von Anfang an:
Endlich ist es so weit. Wir 24 Schülerinnen und Schüler der 10. Jahrgangsstufe, Herr Billich und Frau Buxeder stehen am Flughafen. Dann die Nachricht: Unser Flug wurde gestrichen. Mit diesem etwas holprigen Start geht es dann trotzdem am Donnerstag, den 26.Oktober, nach Washington DC, in die Hauptstadt der USA. Unsere Koffer haben die Reise glücklicherweise mit uns mitgemacht. Angekommen, nach einem ganzen Tag Reise, machen sich alle mit klopfendem Herzen auf die Suche nach den Gastfamilien, die uns herzlich mit selbstgemachten Plakaten begrüßten. Und auf geht es in die Familien, die uns für zwei Wochen ein Zuhause geben.
Am nächsten Tag geht es für uns direkt mit den Austauschpartnern in die High School. Es ist ein riesiges Gebäude mit labyrinthartigen Gängen – in denen wir ohne unsere amerikanischen Partner verloren wären. Das kann man uns auch ansehen (die staunenden Gesichter haben uns wohl verraten,). Am gleichen Tag geht es abends noch zu einem Football Spiel: Für viele von uns ein Highlight der Reise. Cheerleader tanzen auf dem Feld, die Football-Spieler laufen wie Gladiatoren auf das Spielfeld, angefeuert von kreischenden Zuschauern. Spätestens bei der Halftime-Show fühlen wir uns alle wie in einem klischeehaften High School Film.
Am ersten Wochenende heißt es erstmal „Familienzeit“. Viele verbringen diese in der wunderschönen Umgebung von Springfield. Man nennt den amerikanischen Herbst nämlich nicht umsonst „Indian Summer“. Denn die Wälder leuchten dort in bunten Farben und der Himmel zeigt sein schönstes Blau.
Am Montag, dem zweiten Tag an der High School, gibt es am Abend eine Willkommens-Feier für uns unter dem Motto „Oktoberfest“. Einige kamen in Dirndl und Lederhosen und im Hintergrund lief Oktoberfestmusik in Dauerschleife.
Nun aber – mittlerweile schon eingelebt in den Gastfamilien - waren wir aber wirklich bereit, Washington D.C. zu entdecken. Dienstag danach geht es dann los: eine Führung durch das Capitol, eine Besichtigung der „Library of Congress“ und viele Fotos. Genauso ereignisreich geht es am Abend weiter. Die meisten von uns treffen sich zu einer kleinen Halloweenparty, natürlich auch mit Kostümen und gehen Süßigkeiten sammeln.
In den folgenden zwei Wochen schauen wir alles Sehenswerte in D.C. an: Wir besuchen Museen auf der Mall, das Washington Monument, zahlreiche Gedenkstätten – vom Lincoln bis zum Vietnam War Memorial – und natürlich auch das Weiße Haus (wenn auch mit ein wenig Abstand und einem Zaun, der uns vom Vorgarten trennt). Nach einer kurzen Unterbrechung von einem viertägigen Wochenende, das wir mit unseren jeweiligen Gastfamilien verbringen, geht es weiter im Plan, mit einem Spaziergang durch Georgetown und einem Besuch Mount Vernons, dem Landgut George Washingtons.
Und schneller als gedacht, sind die zwei Wochen vorbei. Am letzten Abend werden wir bei einer „Farewell Party“ genauso lieb verabschiedet, wie wir aufgenommen wurden.
Früh um 9.00 Uhr am nächsten Morgen stehen wir alle an der Bushaltestelle und umarmen unsere Austauschpartner noch ein letztes Mal und brechen nach einem teils tränenreichen Abschied, doch auch mit Vorfreude, auf nach New York City.
Der Countdown läuft, unser Trip nach New York vergeht wie im Flug und unsere Gruppe kann es kaum erwarten, die Stadt, die niemals schläft, zu erkunden. Doch schon bald stehen wir vor der vermutlich größten Herausforderung dieser Reise: das lästige Kofferschleppen. Treppen hoch, Treppen runter – eine wahre logistische Meisterleistung, die uns jedoch nicht davon abhält, mit breitem Lächeln am Hotel anzukommen.
Der erste Tag im Big Apple ist damit längst nicht zu Ende. Frisch umgezogen und voller Erwartungen stürmen wir hinaus in den wohl aufregendsten Abend der Reise. Mit der Staten Island Ferry fahren wir an der Freiheitsstatue vorbei und das erleuchtete Manhattan vor uns – ein Anblick, der uns den Atem raubt. Die Metropole zieht uns direkt in ihren Bann.
Neuer Tag, neue Entdeckungen: Die geführte Tour durch Harlem gibt uns einen einzigartigen Einblick in die kulturelle Vielfalt und Geschichte der Stadt: Wir erleben einen Gospel Gottesdienst, lernen etwas über die Jazz-Clubs in dem Viertel und besuchen einen kleinen Markt, auf dem bunte Kleidung und Schmuck verkauft werden.
Dann geht es in die grüne Lunge der Stadt: Im Central Park erleben wir die Natur mitten im urbanen Dschungel, gefolgt von einem Besuch im Guggenheim Museum, das uns mit seiner modernen Kunst beeindruckt. Der nächtliche Spaziergang entlang der High Line ist für uns das Highlight dieses Tages. Auf einer stillgelegten Bahnlinie geht es durch das strahlende Häusermeer von New York.
Natürlich dürfen auch Besuche bei den Vereinten Nationen sowie ein Abstecher zur Wall Street nicht fehlen. Das 9/11 Memorial gewährt uns einen Blick auf das tragischste Ereignis in New Yorks Geschichte. Die Gedenkstätte für die Terroranschläge vom 11. September 2001 berührt und beeindruckt.
Ein weiterer Höhepunkt ist der Spaziergang über die majestätische Brooklyn Bridge nach Manhattan, sowie durch China Town. Die Eindrücke sind überwältigend, und der Blick auf die Skyline wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.
Und dann ist ja natürlich noch „The Rock“. Das ist zum einen der Ausblick vom „Top of the Rock“ auf dem Rockefeller Center. Zum anderen aber der weltberühmte Schauspieler Dwayne „The Rock“ Johnson, den Herr Billich in einem Laden auf der 5th Avenue entdeckt und fotografiert. Wenn man in den USA einer Berühmtheit über den Weg läuft, dann wohl in New York.
In nur wenigen Tagen erleben wir ein mitreißendes Abenteuer. Das fordert uns körperlich und mental heraus. Es war eine Reise, die wie ein Film an uns vorbeigezogen ist. Tage und Wochen nach der Ankunft zuhause verarbeiten wir die Erlebnisse immer noch. Aber eines steht fest: New York City hinterlässt in unseren Herzen und Köpfen eine Spur, die uns für immer verbinden wird.