15.03.2024, 8.00 h: Aufbruch der Austauschgruppe zu unserer Partnerschule, dem Lycée Jean-Baptiste Vuillaume nach Mirecourt in die französischen Vogesen.
Zwar wussten alle schon, wer der jeweilige Austauschpartner oder die -partnerin sein wird, aber richtig bekannt war man ja noch nicht miteinander, daher war die Stimmung im Bus eine Mischung aus Vorfreude und ein bisschen Nervosität, denn was sollte man denn machen, wenn man sich vielleicht nicht so gut mit dem Partner oder der Partnerin versteht? Stimmt es wirklich, dass die Franzosen so schnell sprechen, wie unsere Lehrerinnen und Lehrer immer behaupten? Wie ist es mit dem Essen und den Freizeitaktivitäten? … Und wo werde ich überhaupt schlafen?
Als dann die ersten Straßenschilder nach Mirecourt zu sehen waren, stieg unsere Begeisterung und Aufregung merklich an. Am Lycée angekommen aber erstmal die große Enttäuschung: Unsere Austauschpartner waren alle noch im Unterricht und das am Freitag, um 15.30 h!!!
Nach dem Empfang in der Mensa und der offiziellen Begrüßung dann gleich die erste Hürde: Zusammen mit dem französischen Austauschpartner/der französischen Austauschpartnerin zum Wochenende in die jeweilige französische Familie aufbrechen. Da war dem ein oder anderen schon ein bisschen mulmig zumute.
Am Montag nach dem Wochenende war das aber alles vergessen. Es wurden viele Geschichten von gemeinsamen Ausflügen, interessanten Essgewohnheiten, besonderen Hobbies oder spaßigen Wochenendaktivitäten ausgetauscht und hochmotiviert ging es dann erstmal ins CDI und ins gymnase: bei den deutsch-französischen Sprachspielen und dem Volleyballmatch wurde die deutsch-französische Freundschaft gleich auf eine harte Probe gestellt, denn die Devise lautete : Les Français contre les Allemands!
In den folgenden Tagen gab es dann noch eine Schnitzeljagd durch Mirecourt, die Besichtigung einer Confiserie in den Vogesen mit anschließender Wanderung durch Gérardmer, einem hübschen Städtchen, das direkt an einem See liegt. Gutes Schuhwerk und passende Kleidung waren hier sehr en Vogue.
Es gab aber auch Einblicke in den Schulalltag der Franzosen. Wir besuchten einen Theaterworkshop in der Schule und durften auch selbst einige Techniken ausprobieren. Beim Unterricht in den anderen Fächern konnten wir beobachten, dass es in der französischen Schule durchaus sehr streng zugeht und auch mal ein schärferer Ton angeschlagen werden kann. Auch konnten wir bei unserem Aufenthalt lernen, dass Mirecourt eine berühmte französische Geigenbauerstadt ist und durften sogar die an das Schulgelände angrenzende Geigenbauerschule besuchen und den zukünftigen Handwerkern beim Bauen von Geigen, Bratschen und Cellos über die Schulter schauen.
Am letzten Tag dann der Ausflug nach Nancy, die größte Stadt der Region. Hier standen Besichtigungen, Shopping und ein botanischer Garten auf dem Programm.
Am 22.03.2024 ging es dann leider schon wieder zurück nach Nürnberg. Diesmal bei Sonnenschein und mit einem lieben Abschiedskomitee, nämlich allen Austauschpartnerinnen und Austauschpartnern, die sich schon sehr auf den Gegenbesuch in Nürnberg vom 12. 04. -19.04. 2024 freuten.
Auch wenn ein Austausch mit viel Freude und Spaß verbunden ist, muss man sich auch an eine fremde Familie anpassen und auch mal über den eigenen Schatten springen, wenn Neues oder Ungewohntes auf uns zukommt. Aber dadurch wachsen wir auch über uns hinaus und werden wieder ein kleines Stück erwachsener und selbstbewusster.