Chancengleichheit in Indien
Am 21.10.2019 stellte uns Pater Roberto, MCCJ (Erzbischöfliches Ordinariat Bamberg, Referat Weltkirche) Weihbischof Theodore Mascarenhas vor, der in Nordostindien gegen die sozialen Einschränkungen des dort vorherrschenden Kastensystems und somit für Chancengleichheit kämpft:
Das Kastensystem verbietet nämlich den Aufstieg in eine andere Kaste, da es besagt, man müsse in der Kaste, in der man geboren sei, bleiben. Außerdem werden die sogenannten Dalits, die Kastenlosen, als Ausgestoßene behandelt, diskriminiert und auch oft angegriffen.
Theodore Mascarenhas und andere im Dienste der katholischen Kirche haben es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, die dortigen Lebensverhältnisse zu verbessern, indem sie gegen das Kastensystem kämpfen und vor allem die sozial Randständigen unterstützen. Sie streben eine Systemveränderung an, indem sie Schulen und Krankenhäuser bauen lassen, um Bildung und medizinische Versorgung für Angehörige jeder Kaste zu gewähren. Die katholische Kirche kauft den Dalits auch Land und zeigt ihnen, sich zu verteidigen, um ihnen Besitz und Sicherheit zu bieten.
Aber nicht nur die Dalits schweben in Indien in Gefahr: Auch Theodore Mascarenhas und seine Kollegen sind wegen ihres Vorgehens gegen das Kastensystem und ihres christlichen Glaubens Morddrohungen der vorwiegend hinduistischen Bevölkerung ausgesetzt. Mit der Aussage des Weihbischofs „Wir müssen Angst haben, aber wir haben keine“ zeigt er, dass sie sich nicht beirren lassen. Er und seine Mitstreiter setzen sich für ein besseres Leben der sozial Schwächeren ein und kämpfen gegen vielfältige Ungerechtigkeiten.
Veronika Laub, Q12