Bedrohte Schöpfung – Bedrohte Völker
Kirche gegen die Zerstörung des Lebensraums Amazonas
Wenn man die Nachricht von einem Vortrag im Rahmen des Unterrichts erhält, ist die Stimmung grundsätzlich gut. Aber wenn man dann noch die Möglichkeit bekommt, mit einem Bischof aus Ecuador zum Thema ,, Bedrohte Schöpfung – Bedrohte Völker‘‘ zu plaudern, ist der Tag perfekt.
Genau das ist uns, dem 1ev2 von Frau Gatzoflias und dem 1k2 von Herrn Buckel passiert. Am 23.11.2016 besuchte uns der ecuadorianische Bischof Rafael García in Begleitung eines Vertreters von Adveniat, dem Lateinamerika-Hilfswerk der katholischen Kirche und zwei Damen des Weltladens „Fenster zur Welt“, von denen eine den Job der Dolmetscherin übernahm.
Zu Beginn informierte uns ein Film über die aktuelle Lage im Amazonasgebiet. Nach einem persönlichen Bericht von Herrn García, der seit 25 Jahren Bischof in Ecuador ist, durften wir ihm über die Dolmetscherin unsere Fragen stellen. Die Mitglieder seiner Diözese stammen aus sieben verschiedenen Ethnien. Diese Indígenas (span. Indianer, Eingeborene), die meist isoliert von der sogenannten Zivilisation im Regenwald leben, gehören zu den 38 Millionen Menschen, die im Amazonasgebiet über acht Länder verteilt leben. Sie sind die Betroffenen, wenn Firmen auf deren Land Bergbau, Erdölförderung und Holzabbau betreiben und dabei in ihrer Profitgier keine Rücksicht auf die Natur und die Menschen nehmen.
Doch auch die Indígenas haben Rechte, über die sie aber oft erst aufgeklärt werden müssen. Das christliche Hilfsnetzwerk REPAM möchte ein Bewusstsein für diese Rechte schaffen und so die Völker, die im Einklang mit der Natur leben, verteidigen und unterstützen. Außerdem setzt es sich für die Menschenrechte ein, sucht nach Alternativen für Erdöl, bietet soziale und spirituelle Begleitung und eine Möglichkeit für Kinder, in die Schule zu gehen. Bei allen individuellen Ungerechtigkeiten gegenüber den Indianern ist der Schutz des Regenwalds eine Angelegenheit, die nicht nur diese Völker, sondern die ganze Welt und damit auch uns betrifft. Der Bischof erklärte uns dies anhand eines Beispiels: Eines von fünf Wassergläsern sei mit Wasser aus dem Amazonas gefüllt. Der Amazonas sei die Lunge der Welt.
Die Kirche möchte mehr Bewusstsein für die Umwelt schaffen, denn Gott gab uns die Erde zum Beschützen. Auch Papst Franziskus machte in seiner Enzyklika „Laudato si“ auf die aktuelle Situation aufmerksam. Er fordert uns auf, die Natur und die Menschen dort im Amazonasgebiet zu schützen.
Wir bedanken uns bei Bischof García, dass er sich für uns Zeit genommen hat, sowie „Fenster zur Welt“ und Adveniat, die uns diesen interessanten Vormittag ermöglichten.
Eva Krumnacker, Sarah Labbé