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Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau

dachau2012Da wir, die Schüler der 9. Klassen, im Geschichtsunterricht die Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft durchgenommen und uns dabei besonders auch mit der Judenverfolgung beschäftigt hatten, unternahmen wir am 17. April 2012 mit unseren Lehrern eine Exkursion in das ehemalige Konzentrationslager Dachau, um uns vor Ort zu informieren und um uns umzusehen.

Es war beschlossen worden, dass wir keine lange Führung machen würden. Stattdessen durften wir uns nach einführenden Informationen durch unsere Lehrer eigenständig über das Gelände bewegen und uns die einzelnen Orte, die uns interessierten, in einer selbstgewählten Reihenfolge anschauen. Dazu bekamen wir Audioguides, um mit genügend Hintergrundwissen und Informationen versorgt zu werden. Am Ende trafen wir uns noch einmal, um Eindrücke auszutauschen.

Obwohl das Schulausflugsgefühl dank der vielen anderen Klassen auf dem Gelände der Gedenkstätte, des schönen Wetters und der ungezwungenen Form natürlich da war, war es teilweise sehr bedrückend, den Ort, an dem so viel Schreckliches geschehen war, mit eigenen Augen zu sehen. Es war nochmal etwas anderes, selbst dort zu sein, als das System der Konzentrationslager nur im Unterricht zu besprechen. Wenn man z. B. vor dem Bunker (dem Lagergefängnis) oder der Gaskammer steht, kann man sich durchaus in die damalige Zeit hineinversetzen und sich das Schicksal der Häftlinge vorstellen. Besonders schockierend fand ich zum einen den Film, der uns zu Beginn gezeigt wurde. Ich hätte nicht gedacht, dass noch derart gut erhaltene Aufnahmen aus der damaligen Zeit vorhanden wären und konnte mir durch die teilweise kaum zu ertragenden Bilder alles gut vorstellen. Die Aufschrift am Eingangstor ist mir ebenfalls aufgefallen. Dort steht „Arbeit macht frei", was aber nicht der Wahrheit entsprach, sondern vielmehr bedeutete, dass die Gefangenen, die durch schwere Arbeiten gnadenlos geschunden wurden, von ihren Leiden oft erst durch den Tod erlöst wurden. Auf mich wirkte es, als wollte man die Häftlinge, die nach der Ankunft im Lager nicht mehr als Menschen behandelt wurden, noch ein Stückchen mehr demütigen, ihnen nicht nur alle Hoffnung nehmen, sondern sie auch noch mit diesem ‚Ratschlag' verhöhnen.

Auch die persönlichen Schilderungen des Auschwitzüberlebenden Pavel Stránský, der im Januar einen Vortrag bei uns an der Schule gehalten hatte, erscheinen nun realistischer. Wir fragten uns, warum all dies geschehen konnte. Und wir alle wünschten uns, dass so etwas nie wieder passiert!

Hanna Quitterer (Klasse 9d)

Beiträge aus dem Fach Geschichte