Der neue Schulleiter stellt sich vor:
Aus dem Jahresbericht des NGN
Als mich Frau Mihl bei unserem ersten Telefonat fragte, ob ich nicht ein paar Zeilen für den Jahresbericht schreiben könnte, habe ich natürlich sofort zugesagt. Es sollte ja nicht allzu schwer sein, aus den üblichen Versatzstücken etwas zusammenzubasteln, dachte ich: Freue mich – spannende Aufgabe – a(ttra)ktive Schule – gute Arbeit des Vorgängers – ein wenig Biographisches, … Indes habe ich dann schnell gemerkt, dass ich mit einem solchen Beitrag nicht wirklich zufrieden sein würde. Das Übliche tun, ausgetretene Pfade begehen ist zweifellos völlig in Ordnung, aber das eine oder andere Mal darf es gerne auch etwas anderes sein.
So habe ich es gerade jetzt Mitte Juli beim Wandern mit einer Schülergruppe der Q11 meiner bisherigen Schule in Wales gehalten: Einige Wege, die ich seit Jahren kenne, bin ich gerne wieder gegangen, denn da wusste ich, wo’s langgeht, wo die schönsten Stellen und lohnendsten Ausblicke sind; aber ein wenig Neues, Unbekanntes musste schon auch dabei sein, auf die Gefahr hin, dass wir uns verlaufen oder einen (unnötigen?) Umweg gehen würden (meine Frau und meine Kinder sagen allerdings immer, ich sei mit ihnen beim Wandern zu viele unbekannte Wege und zu viele Umwege gelaufen).
Genau so habe ich auch in den 28 Jahren, die ich am Hans-Sachs-Gymnasium verbracht habe – zuletzt 11 Jahre als ständiger Stellvertreter des Schulleiters –, immer Schule gesehen. Vieles in Unterricht und Schulorganisation hat sich bewährt und lohnt sich zu bewahren, auch wenn sich die äußeren Umstände ändern – einer gewachsenen, behutsam den Zeitläuften angepassten Schulkultur kann auch eine radikale Umwälzung wie die Einführung des G8 nichts anhaben. Anderes hält dem stetigen Hinterfragen, das zu Bildung und Erziehung unabdingbar gehört, irgendwann nicht mehr stand; auch eine Schule muss immer wieder neu für die Gegenwart und die Zukunft fit gemacht werden.
28 Jahre an einer Schule, da gibt es wahrlich viele ausgetretene Pfade, die nichts von ihrem Reiz verloren haben, dennoch habe ich mich dazu entschlossen, Neues anzugehen. Gemeinsam mit allen Beteiligten am Neuen Gymnasium – Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften, Verwaltungsangestellten und Eltern – weiter am Bewahren und Erneuern zu arbeiten, altbekannte und neue Wege zu gehen, zum Wohl unserer Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, darauf freue ich mich. Bei Herrn Bruckner bedanke ich mich ganz herzlich für seinen Einsatz für das Neue Gymnasium und wünsche ihm erfüllte Jahre im Ruhestand. Ihnen und euch allen wünsche ich erholsame Ferien und viel Tatendrang für das neue Schuljahr.
Harald Fischer